DIETER KRIEG – gut für die Aug’n

Dieter Krieg gehört zu den wichtigsten Malern seiner Generation und wird mit seiner Malerei zu den Vertretern der „Neuen Figuration“ gezählt. Er verstand wie kein anderer, banale alltägliche Bildmotive und die Sprache in einer malerischen Symbiose miteinander zu verbinden. Seine teils in Serien überdimensional dargestellten Gegenstände mit geschriebenen Worten oder bruchstückhaften Sätzen verteilt auf übergroßen Leinwänden zeugen von einer komplexen Reflexion über Sprach- und Bildgebrauch. Seine Werke verweisen auf Vorlagen und Motive, die er in der Kunst- und Kulturgeschichte und aus der Literatur heranzog und isoliert dargestellt verfremdete. Von 1958 bis 1962 studierte er bei HAP Grieshaber und Herbert Kitzel an der Kunstakademie Karlsruhe, und ihm wurde schon 1966 der Deutsche Preis der Jugend in Baden-Baden verliehen. Nachdem er bereits ab 1971 Lehraufträge an der Kunstakademie Karlsruhe und in der Städelschule in Frankfurt innehatte, wurde er im Jahr 1978 an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte. Im gleichen Jahr stellte er zusammen mit Ulrich Rückriem im Deutschen Pavillon in Venedig seine Malerei aus. Im Jahr 2005 verstarb er in der Nähe von Köln.

Die Ausstellung in der Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung stellte die großformatigen Serien von Dieter Krieg in den drei Haupträumen als geschlossene und in ihrer bahnbrechende Gesamtwirkung der Malerei in den Mittelpunkt. Neben der Figurengruppe der drei Teddybären, die als Gemeinschaftsarbeit Dieter Kriegs mit Studierenden seiner Klasse, u.a. Andreas Schulze, entstand und die den Beginn seiner Lehre an der Kunstakademie Düsseldorf markiert, wurden Kriegs Zeichnungen und Skizzen als eigenständiger Bereich innerhalb seines Œuvres präsentiert.

Zu der Ausstellung erschien ein umfangreicher Katalog, der neben wissenschaftlichen Beiträgen zu Dieter Krieg, Interviews mit ehemaligen Studierenden und Weggefährt*innen aufnimmt. Dies sind u.a. Texte und Interviews von oder mit Yeşim Akdeniz, Stefan Dillemuth, Rolf Gunter Dienst, Tatjana Doll, Klaus Gerrit Friese, Klaus Gallwitz, Cordula Güdemann, Dietmar Lutz, Hans Peter Thurn, Vanessa Sondermann, Tatjana Valsang und Cornelius Völker.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Dieter-Krieg-Stiftung. Sie wird gefördert durch die Dieter-Krieg-Stiftung, die Kunst- und Kulturstiftung der Stadt Düsseldorf sowie der Konrad-Krieger-Stiftung. Der Katalog wird großzügig unterstützt durch den LVR.

Dieter Krieg, Ohne Titel (Spiegelei), 1995-96 (WVZ 1995-013)
Acryl auf Leinwand, 230 x 475 cm
Sammlung Ströher 
MKM Stiftung / Nachlass Rolf-Gunter Dienst
Foto: Irene Krieg © Dieter Krieg, VG Bild-Kunst Bonn 2022